Während der Kämpfe in Belgien und Westdeutschland, insbesondere bei Aachen, im Hürtgenwald und am Brückenkopf Remagen, bestattete der amerikanische Gräberdienst, die in diesem Kampfbereich geborgenen deutschen Gefallenen provisorisch auf vier Sammelfriedhöfen: Henri-Chapelle, Fosse, Overrepen und Neuville-en-Condroz. Aus den vier genannten Orten wurden die Toten in den Jahren 1946/47 nach Lommel umgebettet. 1946 übergab der amerikanische Gräberdienst diese provisorische deutsche Sammelanlage den zuständigen belgischen Behörden. Diese betteten weitere deutsche Kriegstote des Zweiten Weltkrieges aus den verschiedenen Landesteilen Belgiens nach Lommel um. Die betroffenen Erstgrablagen wurden dabei aufgelöst. Außerdem erhielten hier 542 deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges, unter Auflösung eines kleinen Soldatenfriedhofes in Leopoldsburg, ihren letzten Ruheplatz. Für jeweils zwei Tote wurde ein Betonkreuz gesetzt.
Unmittelbar nach Abschluss des Kriegsgräberabkommens zwischen der deutschen und belgischen Regierung im Jahr 1952 begann der Volksbund das in einem großen Heidegebiet liegende Gräberfeld gärtnerisch zu gestalten. Zunächst musste die Fläche von Unkraut befreit und gegen den lästigen Flugsand ein Erdwall errichtet werden. Erst dann konnte die Bepflanzung mit Heidekraut und 5.000 Bäumen und Sträuchern erfolgen.
An die internationale Jugendbegegnungsstätte schließt ein Ehrenfriedhof an. Der Blick auf das Gräberfeld wird durch eine Krypta begrenzt. Sie trägt auf dem Dach eine fast sechs Meter hohe Kreuzigungsgruppe aus Hartbasalt. Im Inneren der Krypta befindet sich die Plastikstatue eines aufgebahrten toten Soldaten.
Auf dem 16 Hektar großen Friedhof stehen fast 20 000 Kreuze. Jedes Kreuz steht für zwei Gefallene, Schilder auf beiden Seiten tragen die Namen, Lebensdaten und die Grabnummer. Von den 39 094 Gefallenen, die hier ihre letzte Ruhe erhalten haben, waren ursprünglich 13 000 unbekannt. Der Volksbund konnte bis heute fast 7 000 Schicksale nachträglich klären. Am 06. September 1959 wurde diese bislang größte deutsche Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkrieges im Westen im Rahmen einer Gedenkstunde der Öffentlichkeit übergeben.
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